Die Zeit vergeht. Wir geniessen die Tage auf unserer Whisper und gewöhnen uns an den neuen Lebensrhythmus.Mit gutem Wind 4-5 Beaufort segeln wir über den Kvarner in die nördl. Bucht Artaturi von Mali Losinj. Eine wunderschöne Badebucht, welche im Sommer recht voll ist. Zurzeit hat es nur wenige Schiffe, auch ist nicht gerade Badewetter angesagt. Nach einer unruhigen Nacht mit starken Fallböen, welche unser Schiff durchrütteln, segeln wir anderntags hart am Wind  weiter nach Premuda. Bevor wir den Anker lichten, wird unser Schiff als Sammelplatz für einen ganzen Schwarm Vögel benutzt. Ein toller Anblick, hoffentlich schei… die unser Schiff nicht voll!   


Premuda ist ein karges, langgezogenes Inselchen auf der westlichen Aussenseite all der vorgelagerten Inseln von Norddalmatien. Wir freuen uns das erste Mal so richtig in das glasklare Wasser einzutauchen und geniessen abends einen tollen Sonnenuntergang.

Die nächste Station ist Molat, kein Wind und doch wollen wir weiter. Nach 15sm erreichen wir eine unserer lieblingsbuchten die Podgarben in Molat. Eine grosse unbewohnte Bucht eingerahmt mit unbegehbarem Dickicht. Mit dem Dingi fahren wir ums nächste Huck ins Dörfchen Molat. Auf der Suche nach einem Market erkundigen wir das wunderschöne kleine Dorf, welches etwa 250 Einwohner hat. Die wenigen Touristen, welche hier Ferien verbringen sind schon wieder verreist und eine ruhige Stimmung liegt über dem Dorf. Überall sieht man die Bewohner in ihren kleinen Gärten Salat und verschiedene Kohlarten anpflanzen. Der heisse Sommer scheint vorbei zu sein, somit kommt die Zeit in welcher das Gemüse optimal wachsen kann. Schade wir hätten gerne noch etwas heissen Sommer genossen.

Entgegen dem Wetterbericht hat es am nächsten Tag keinen Wind und wir bleiben vor Anker. Um 20 Uhr setzt dann der Wind ziemlich kräftig ein und die angesagte Bora (starker Nordostwind) begrüsst uns.

Uns zieht es weiter südwärts und wir laufen um 10 Uhr morgens aus. Der Wind nimmt immer mehr zu und die Wellen überschlagen sich und zeigen ihre weissen Kronen. Mit 6 Beauforts, in den Böen 7, segeln wir am Wind mit gerefftem Grosstuch und gereffter Genua nach Brbinj, ein Dörfchen auf Dugi Otok (lange Insel), welches in einer geschützten Bucht liegt. Schön wenn man nach rauer See eine ruhige Bucht erreicht. 

Die Whisper liegt sicher in ruhigem Wasser an einer Boje mit Heckleine am Land vertäut. Wir nutzten die Gelegenheit zu einem Fussmarsch nach Brbinj und in die nächste Bucht. Wieder einmal auf der Suche nach einem Market, weil wir Brot kaufen wollen. Es ist Samstagnachmittag der einzige kleine Laden ist geschlossen und am Sonntag wird der auch nicht offen sein. So ist Brotbacken angesagt.

Die Einheimischen prophezeien uns noch weitere zwei Starkwindtage. Peter unser Wetterberater aus der Schweiz schrieb uns jedoch ein SMS, dass der Wind auf 3-4 Beaufort nachlässt. So hofften wir am nächsten Tag weiter segeln zu können.

Am nächsten Morgen laufen wir aus. Es hat praktisch kein Wind und wir hoffen, dass dieser noch einsetzten wird. Unser nächstes Ziel ist eine Ankerbucht im südl. Zipfel von Pasman.

Nicht nur die Vögel auch Schmetterlinge lieben unser Schiff und kommen zu Besuch.  

Weiter geht es unter vollen Segeln, der Wind stimmt wir machen ca. 7kn Fahrt, nach Zirje. Eigentlich wollten wir gleich weiter nach Primosten segeln, doch da hat der Wettergott beschlossen den Wind einzustellen. Da wir schon lange nicht mehr einkaufen konnten ist unser Frischfleischvorrat am Ende und wir beschliessen in der kleinen Konoba Julia, welche oberhalb der Ankerbucht liegt, zu Essen. Leider war es eine Enttäuschung, es gab Calamar vom Grill mit Kartoffeln und Kabissalat. Nicht sehr gut gekocht und somit hat das Preis-Leistungsverhältnis überhaupt nicht gestimmt. Wir sind halt von Hanspeters Küche verwöhnt!

Nun sind wir in Primosten angekommen und haben ein offenes Netz gefunden, so kann ich mich an die Arbeit machen und diesen Bericht noch veröffentlichen.