Wir beschliessen am Samstag die 20 sm nach Acuadup zu segeln. Pedro soll noch die Gelegenheit haben eine bewohnte Insel kennen zu lernen. Vor zwei Jahren besuchten wir Acuadup mehrere Male und lernten viele Bewohner und ihre Traditionen kennen. Deshalb liegt mir diese Insel sehr am Herzen. Letztes Jahr war ich sehr enttäuscht, dass wir unsere Freunde nicht besuchen konnten.
Als wir den Anker in den Holandes lichten ist alles grau in grau mit Nieselregen – doch als wir den Anker in Acuadup fallen lassen begrüsst uns die Sonne.
Bei unserem ersten Landgang treffen wir auf Nilson, den Schwiegersohn des Sahilas, dem Dorf Chef.
Welch Freude er erkennt uns wieder und wir begrüssen gleich die ganze Familie. Im Rucksack haben wir das A4 grosse, einlaminierte Foto von Acuadup dabei. Adrian hatte mit seiner Drone tolle Inselaufnahmen gemacht. Diese wollen wir dem Sahila schenken.
Der Sahila zieht sich gerade um für seinen Congresso. Mit Shorts und nur der Krawatte bekleidet begrüsst er uns, ist sehr erfreut über die Aufnahme und greift zu einer grossen, wunderschönen Muschel, welche er mir als Gegengeschenk zusteckt. Meine Augen leuchten.
Als nächstes suchen wir den blinden Bäcker auf, um die besten Guna Brötchen zu kaufen. Danach geht es weiter zu Serapina und Familie. Ich bin gespannt wie es allen geht und wie sie auf uns reagieren. Einige Fotos haben wir für sie ausgedruckt und mitgebracht. Freudig begrüssen sie uns und rufen alle herbei um die Fotos zu bestaunen. Jemand hat die Idee ich solle noch mehr Fotos machen. Ich erkläre ihnen, dass ich diese nicht ausdrucken kann und vielleicht erst in einem Jahr wieder mitbringen kann. Das spielt ihnen keine Rolle. Sie verschwinden in ihre Hütten und kleiden sich schön an.
Unser Rundgang auf der Insel geht weiter. Einiges hat sich geändert. Viele neue Hütten und auch eine grosse Baptistenkirche wurde an der Ostspitze auf Stelzen gebaut. Leider sehen wir in der Kirche keine Frau in Guna Kleidern. Wir befürchten, dass der Einfluss der Kirche die Dorfgemeinschaft entzweien wird. Ist das ein Recht der Kirche?!
Auf unserem Spaziergang begegnen wir einem Fischer, der sich seine Wangen mit dem Saft einer mandelähnlichen Frucht einstreicht. Dies sei eine natürliche Sonnencreme. Jetzt wissen wir woher die roten Wangen der Frauen und Männer kommen.
Wir suchen uns eine Lancha um mit Pedro nach Carti zu fahren um dort einzukaufen. Der Zufall will es, dass auch die Familie von Serapina in der Sammellancha sitzt. Sie fahren nach Carti um pflanzliche Medizin zu verkaufen (siehe Körbe).
Serapina näht auf auf der Fahrt weiterhin an ihrer Mola, auch bei Regen?
Vom Sahila bekommen die Erlaubnis am Festland den Fluss hoch zu fahren. Dort liegt auch der Friedhof, welchen wir besichtigen, jedoch keine Fotos machen dürfen.
Die fünf Wochen, welche Pedro mit uns verbracht hat, vergehen wie im Fluge. Schon ist Zeit zum Abschied nehmen.
Nach Pedros Abreise bekommen wir zwei Tage sintflutartigen Regen. Wir sammeln 400 lt. Wasser in zwei Stunden und unser Wassertank ist wieder voll. Zum Glück, den bei diesem Regen ist die Wasserleitung von Acuadup gebrochen und die Strasse wurde auch gesperrt.
Bald geht’s weiter nach Esnasdup zu einer unbewohnten Insel, wo wir uns riesig aufs Schnorcheln und die «Österreichische Flotte» freuen.
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