Montag, 14.3.2016
Um 8.00 Uhr gehen wir in Snug Harbur Anker auf und motorsegeln in Richtung Nargana. Hanspeter kontrolliert immer wieder die Stopfbuchse. Wasser kommt keines mehr durch und das ist auch nicht gerade gut. Die Welle wird etwas heiss, doch wie heiss darf sie werden? Wir sind etwas verunsichert. Unsere Freunde mit der SY KJALOHA bleiben in der Nähe, falls ein grösseres Problem auftaucht.

In Nargana gibt es recht gutes Internet und wir bestellen eine neue Stopfbuchse und andere Ersatzteile, welche uns Adrian mitbringen kann. Auch organisieren wir, dass wir das Schiff in der Panamarina an Land stellen können. Wir wollen kein Risiko eingehen und können so alles kontrollieren und bis nächste Saison ev. eine neue Welle und andere Ersatzteile bestellen.

Nargana ist eine Insel die sich von der „alten“ Kunakultur losgelöst hat. Es gibt keinen Dorfältestenrat mehr und der Sahilas hat nicht mehr viel zu sagen.
Tradition und Moderne treffen hier auch in der Architektur zusammen.

Hier findet man wieder (begrenzte) Einkaufsmöglichkeiten. Trotzdem können wir Einiges an Früchten und Gemüse finden. Sogar ein frisches Poulet finden wir in einem der wenigen Shops.

Am nächsten Tag bringen wir unsere Wäsche zum Waschen. Sie haben hier sogar eine Waschmaschine, trotzdem war ich mit dem Resultat nicht so zu frieden. Ich stelle keine Ansprüche, denn ich bin froh, dass ich nicht von Hand waschen muss, da wir mit dem Wasser auf dem Schiff sparsam umgehen müssen. Wir schlendern noch zur Nachbarinsel Corazon de Jesus. Die beiden Inseln sind mit einer Brücke verbunden. Feinen Pulpo mit Pommes und Reis gibt es in einem kleinen Restaurant.
Vom Ankerplatz aus hören wir den riesigen Generator, welcher die Stromversorgung für die beiden Inseln gewährleistet und Tag und Nacht läuft. Wir freuen uns nach zwei Nächten, alles erledigt zu haben, damit wir zur ersten ruhigen Palminsel segeln können.

Wir ankern neben der Insel geschützt hinter dem Riff. Eine tolle Insel wir freuen uns schon aufs Schnorcheln. Eine wunderschöne Unterwasserwelt erwartet uns.

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Viele verschiedene Korallen und Schwämme zaubern einen schönen Unterwassergarten herbei. Fische sehen wir nicht so viele, doch entdecken wir in einer Höhle einen schlafenden Ammenhai.
Nach dem Frühstück kommen zwei Kunas mit ihrem Boot längsseits. Sie verkaufen Gemüse, Früchte und Fisch. Wir erstehen einen Fisch, Stangensellerie und zwei Ananas.
Zu meinem grossen Ärger stürzt mein PC ab. Rolf und ich verbringen Stunden mit dem Versuch ihn zu retten –Aussichtslos! Zum Glück ist die HD nicht defekt und ich kann die Daten später mit Adrians Hilfe retten und den PC neu aufsetzten.
Nach drei paradiesischen Tagen geht es weiter zu den East Lemmon Cays.
Ein Ulu kommt längsseits und Mutter, Tochter und Enkeltöchter wollen uns ihre Molas verkaufen. Das ist fast die einzige Erwerbsmöglichkeit für die Frauen. Wir bestaunen ihre handgefertigten Arbeiten. Ich frage sie ob sie Stoff für die Molas gebrauchen könne. Genau begutachtet sie jedes Stück und gibt mir dann eine einfache geometrisch gearbeitete Mola als Dank.

Die East Lemmon Cays bestehen aus drei Palmeninseln. Die eine, Banedup ist sehr touristisch mit kleinem Restaurant und Verkaufsstand drauf.

Die zweite ist Nuidup.
Die Frauen putzen den Fisch und bereiten ihn zum Räuchern vor.

Auf der dritten Insel, Perro Grande, kommen jeweils tagsüber die Touristen mit einer Lancha von Carti, lebt ebenfalls eine Kuna Familie, welche dafür sorgt, dass die schöne Sandinsel sauber bleibt. Wir besuchen die Insel am Abend und haben sie für uns alleine.
Auch hier werden Molas und Winis, feine lange Glasperlenschnüre, welche um Arme und Beine geschnürt werden, verkauft. Die das Schönheitsideal, dünne Arme und Beine zu haben, fördern sollen.

Die Insel gehört der Grossmutter und die Töchter mit ihren Ehemännern sind abwechslungsweise jeweils zwei Monate auf der Insel.
Wir trinken noch etwas und bestellen für den nächsten Tag ein Nachtessen mit Fisch.

Die Enkeltochter, sozusagen die „Prinzessin“, wird die Insel erben, wenn die Grossmutter stirbt. Sie schenkt uns eine grosse schöne Conchmuschel. Wir sind erstaunt und freuen uns sehr. Hanspeter fährt mit dem Dingi zurück um Buntstifte, Papier und einen Ballon zu holen. Die Kleine hat riesig Freude und beginnt ihre ersten Zeichnungsversuche.

Plötzlich sehe ich einen blauen Katamaran näher kommen, es sind unsere Österreicher Freunde Melitta und Franz. Sie ankeren gleich neben uns. Bei uns an Bord gibt es Pizza und danach plaudern wir noch lange mit den dreien (ein Freund ist noch mit an Bord), wir haben uns schon lange nicht mehr getroffen, da gibt es viel zu erzählen.

Die Zeit vergeht schnell und wir müssen nach El Porvenir segeln um endlich einzuklarieren. Rolf braucht den Stempel im Pass, da er in zwei Tagen zurück nach Panama City und danach in die Schweiz reist.
Das Einklarieren bei den drei Ämtern dauerte eine gute halbe Stunde und hat bestens geklappt. Das Cruising Permit für ein Jahr kostet 200$, die Immigration wollte 100$ pro Person und dann gibt es noch pro Person und Schiff die Congresso Gebühr für die Kunas à 20$ zu bezahlen.
Im angrenzenden, einfachen Hotel essen wir zu Mittag. Es gibt leckeren Pulpo mit Reis und Patagon (Kochbanane).
Wir gehen Anker auf und verholen uns zu den beiden nahegelegenen Inseln Wichub Wala und Namaluga. Wir wollen noch etwas einkaufen und die Inseldörfer besichtigen. Bis jetzt sind das die schönsten bewohnten Inseln, welche wir besucht haben.

Hier wird sogar doppelstöckig gebaut.

Die Kirche sieht nicht allzu sehr frequentiert aus.

Die Kinder haben Freude wenn sie fotografiert werden.

Wir fahren 6 sm weiter zu einer unbewohnten Insel Nonomulu. Diese liegt ganz nah bei Puerto Tupile auf dem Festland, wo Rolf am nächsten Tag per 4×4 Taxi nach Panama City zurückfährt.
Am Abend kocht Hanspeter noch ein feines Abschiedsessen. Zum Apéro gibt’s Avocadocrème und Fischpaste mit Crackers und Oliven, sowie einem feinen Weisswein. Als Hauptgang grillierten Fisch mit Teigwaren an Tomatensauce und Karottensalat und zum Dessert frische Ananas.
Wir verbrachten eine tolle Zeit zusammen und Rolf fliegt mit einem Rucksack voll Erlebnissen zurück in die Schweiz.