Als wir von unserem Regenwaldausflug zu unserem Schiff zurückkommen, bemerken wir, dass unser Dingimotor gestohlen wurde. Dieser war an der Reeling verankert und mit einem Schloss abgeschlossen. Kein Licht auf dem Steg macht es gewissen Leuten einfach, unbemerkt ein Boot zu besteigen!
Das Positive ist, dass wir in Paramaribo einen neuen Tohatsu M 9.8 gekauft haben und wir jetzt mit unserem Dingi viel schneller unterwegs sind. Übrigens haben wir etwa 500$ gespart, da hier in Surinam die Aussenborder günstiger sind als in Trinidad 🙂
Die Marina ist im Bau und wichtige Installationen fehlen noch. Die Prioritäten wurden nicht nach den Bedürfnissen der Segler gerichtet. Die Duschen fehlen noch, die Stromanschlüsse sind provisorisch und es gibt einen Wasseranschluss für alle Boote gemeinsam. Der Steg scheuert die Leinen und Fender durch. Zudem ist leider die scheinbar „sichere Marina“ nicht so sicher. In der Nacht brennt auf dem Steg kein Licht. – Dafür stehen schon überall wunderschöne Grünpflanzen in den Töpfen rum. Ja, nicht jeder findet das Gleiche wichtig.
Die Preise der Marina sind jedoch schon in der Höhe einer gut ausgebauten, funktionierenden Marina mit allem Drum und Dran wie in Brasilien. Der Besitzer und die Managerin finden jedoch, dass dies ein Spezialpreis sei, da die Marina noch nicht fertig ist. Bei Baubeendigung soll der Liegeplatz das Doppelte betragen.
Der Standort der Marina ist auch zu beachten. Das Resort mit der Marina liegt einige Kilometer ausserhalb von Domburg. Eine kleine holprige Strasse führt durch wilden unwegsamen Busch zur Maria. Zu Fuss wären es etwa 30 min. bis zur Hauptstrasse, doch dann geht es langes Stück weiter bis man zu einem Supermarkt oder Restaurant in Domburg kommt. Fazit: Ein Mietauto ist unabkömmlich.
Mietauto kann bei R. KangLie, Email: domburg4e@hotmail.com, Tel. 867 13 32 für 12-22 € pro Tag gemietet werden. Das Vermieterpaar ist herzlich und zuvorkommend. Wir dürfen dort Wasser bunkern und für ein kleines Entgelt die Waschmaschine benutzten. Auch haben sie hübsche Zimmer zu vermieten. Herr KangLie bringt einem das Mietauto je nach Wunsch nach Domburg oder in die Marina Waterland.
Wir wollen weg von diesem einsamen Platz und nutzen noch den Wasseranschluss für Wäsche waschen und das Schiff innen und aussen schruppen.
Als wir fast fertig sind und ablegen wollen, bemerkt Hanspeter, dass Rauch aus einem unbewohnten Schiff kommt. Er alarmiert sofort die Managerin und alle eilen herbei. Wahrscheinlich ist es ein Kabelbrand. Die Löschaktion erweist sich als schwierig. Der einzige Wasseranschluss ist weit weg, unser Schlauch zu kurz. Ein CO2 – oder Staubfeuerlöscher ist nicht vorhanden und die Leute werfen eimerweise Flusswasser ins Schiff. Wiederum ist die Marina nicht für einen Notfall eingerichtet!
Es gibt einen beträchtlichen Schaden, doch das Schiff konnte gerettet werden.
Wir sind froh endlich von der Marina wegzukommen und verlegen uns an den Ankerplatz vor das Dörfchen Domburg.
Das schönste Erlebnis in der Marina:
Wir liegen schon im Bett und sinken gerade ab in unsere Träume, da schrecken wir von einem infernalischem Lärm auf. Schwupps, wir stehen schnell an Deck. Wir erkennen das Schreien einer Brüllaffensippe. Kaum 50 m entfernt sitzen sie auf den Bäumen. Unglaublich wie Laut deren Geschrei ist, plötzlich übertönt der Anführer die Gruppe und wie auf Kommando sind alle ruhig. Der Spuk ist vorbei, wir legen uns in die Kojen, um bei den angenehmen Urwaldgeräuschen einzuschlummern.
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