1.Tag

Luciane lädt uns ein, gemeinsam mit ihr und ihrer Freundin Claire einen Ausflug nach Areia zu machen.

Am Samstagmorgen früh werden wir abgeholt. Nach etwa 100 km Schnellstrasse in Richtung West, geht es noch etwa 30 km nordwärts. In Alagoa Grande machen wir den ersten Stopp.

Dieses hübsche Städtchen liegt auf einem Hügel, bunte Häuser schmücken die Strassen, welche steil den Hang hinaufführen. Um zum höchsten Haus zu gelangen, steigt man noch 550 Treppenstufen zu Fuss hoch. Wir begnügen uns mit der Aussicht vom Kirchturm aus.

Nach einer Besichtigung des alten Theaters

… und dem kleinen Museum das zu Ehren von Jackson do Pandeira (Hans mit dem Tamburin), König der Rhythmen und des Forrò (bras. Musikstil)

… geht unsere Fahrt über eine Sandpiste weiter um die Cachaçafabrik Valùpia zu besichtigen. Unterwegs fahren wir an einer Ziegelei vorbei und können fast nicht glauben, dass heute die Backsteine noch so gestochen, getrocknet und anschliessend gebrannt werden. Da braucht es doch einige Arbeitsgänge bis der Backstein in der Mauer verarbeitet ist!

Cachaça – Produktion:
Hier werden die Zuckerrohrstangen als erstes zwei Mal durch die Presse befördert. Der Saft wird in 1500 lt. Fässer weitergeleitet, wo er in 24 h fermentiert wird. Danach wird er in Kupferkesseln destilliert und man erhält ca. 150 lt. Cachaça. Dieser wird in Holzfässern je nachdem, ein Jahr in einem Fass aus heimischen Holz oder 4 Jahre in einem Eichenfass gelagert. Die Eiche wächst hier nicht und wird aus Europa importiert. Danach wird der Cachaça  zum Verkauf noch in 670 ml Flaschen abgefüllt.
Der Zuckerrohrhäcksel wird direkt, noch feucht als Brennmaterial für die Destillationsofen verwertet. 6 Monate lang kann gebrannt werden und dann wird die Hefemasse von jeweils 500 lt. pro Tank Ende Saison als Düngemittel auf die Felder verteilt.

Nach der Führung bekommen wir Hunger und essen im dazugehörenden Restaurant Carne do Sol mit den üblichen Zutaten wie Feijoada, Reis, Maniok, Salat. Den Cachaça mit eingelegen Früchten können wir als „Verdauer“ degustieren.

Durch bizarre Landschaft fahren wir nun zum höchsten Punkt vom Bezirk Paraiba, zum 618 m hoch gelegenen Städtchen Areia.

In der Pousada Villa Real finden wir eine schöne Unterkunft. Nach einer ausgiebigen Dusche ist es schon wieder Zeit ein Restaurant für das Abendessen zu suchen. Wir spazieren durch den ganzen Ort und werden nicht fündig. Schön war es jedoch dieses bunte Städtchen nachts zu erleben. Wir kehren zur Pousada zurück und geniessen dort ein wunderbares Nachtessen auf der Terrasse.