26.04.216
Während einer Woche liegen wir wieder vor der Insel Acuadup vor Anker. Die Einheimischen kennen uns mittlerweile und die Kinder grüssen uns schon mit unseren Namen.
Vorbeifahrende Ulus bieten uns Fisch und Früchte an, wir fühlen uns sehr wohl hier.
Es gilt unser Schiff für unseren nächsten Besuch vorzubereiten. Das heisst waschen, putzen, umräumen und Vieles irgendwie vor neugierigen Kinderhänden sichern.
Unsere Tochter mit ihrem Mann und den beiden Enkelkindern kommen uns besuchen. Wie wird das gehen mit einem 1 ½- und einem 3 ½-jährigem Kind? Haben wir Platz genug, wo verstauen wir alles Gepäck und werden die beiden Mädchen unsere Regeln zu Ihrer Sicherheit beachten?
Solche und andere Fragen gehen uns durch den Kopf, doch können wir es kaum erwarten, bis wir die vier in die Arme schliessen können. Mit einem Tag Verspätung, da sie in Frankfurt stecken bleiben, können wir sie am 26. April bei uns an Bord begrüssen. Sooo schön, die Mädels sind gewachsen und haben in dem halben Jahr, wo wir sie nicht gesehen haben, so viel dazu gelernt.
Die ganze Familie ist gespannt auf die Insel Acuadup. Wir sind neugierig wie die Kunas auf die beiden weissen Mädchen reagieren.
So machen wir gleich einen Landausflug und nehmen wieder genügend „Globos“ (Ballone) mit. Wir haben den Dorfkindern ja versprochen, dass der neue Besuch Ballone mitbringen werde.
Schon beim Anlanden mit dem Dingi werden wir von vielen Kindern umringt. Selina staunt und muss erst einmal vertrauen in diese unbekannte Welt fassen. Lorina schläft im Tragtuch der Mutter, was auch gut ist, sonst hätten die Kunafrauen sie gleich herumgereicht.
Wir besuchen Nilson, der Wassertaxifahrer, und Jessica, die Tochter vom Saihla. Viele bekannte Gesichter begrüssen uns und freuen sich an den Kindern. Wir kaufen beim Bäcker Kunabrötchen und spazieren an der Schule vorbei.
Nun machen wir uns auf den Weg um Seraphinas Familie zu besuchen. Ein herzliches Olà ertönt und das neuste Familienmitglied wird mir gleich in die Arme gelegt.
Die Tochter (rechts) von Seraphina hat ihr Baby vor wenigen Tagen geboren.
Seraphina verschwindet in ihre Hütte und kommt mit vier Glasperlenketten zurück, welche sie den Kindern und den Eltern um den Hals legt. Wir hatten schon vor längerer Zeit je eine geschenkt gekriegt.
Auch am nächsten Tag spazieren wir auf der Insel. Unseren Mädels werden überall die kleinen Haustiere vorgeführt. Wir beobachten ein Aguti, Schweine, neugeborene Hündchen werden präsentiert, ein verspieltes kleines Kätzchen entzückt Selina und den schon erwähnten Tukan gehen wir besichtigen.
Ein Albinoknabe zeigt Selina sein junges Hündchen. Auf jeder Insel trifft man Albinos an. Sie werden hier verehrt und bekommen in der Gesellschaft eine besondere Stellung.
Auch Lorina fühlt sich nun wohl in dieser „andern Welt“.
Für die beiden Mädchen ist das Leben hier auf der Insel nun schon etwas vertrauter. Doch wir wollen weiter zu den unbewohnten Inseln, wo die beiden an seichten, paradiesischen Stränden „sändele“ und baden können.
Acuadup wird dann wieder das Endziel sein, wenn die Familie abreist. Doch vorerst möchte ich noch nicht daran denken.
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