Wir entschliessen uns Cartagena mit dem Schiff anzulaufen und nicht, wie geplant, per Land zu besuchen.
Der Wind in Puerto Velero bläst fast dauernd mit 30 – 35 kn und die Wellen bauen sich im Norden bei noch mehr Wind ziemlich auf. Geduld ist angesagt!
Vorerst nutzen wir die Gelegenheit die Landzunge von Puerto Velero zu erkunden. Diese wird durch die Strömung und weiteren Gegebenheiten immer mehr aufgeschüttet. Man muss bei der Einfahrt beachten, dass man (etwa 1 sm weiter südl. als in den Karten eingezeichnet) die Brecher grossräumig umfährt.

Der Sammlerinstinkt ist wieder erwacht. Wir haben viele tolle, angespülte Samen entdeckt.

So vergeht die Zeit schnell, viele Vorbereitungen wie Grosseinkauf, Gasflaschen füllen, Benzin und Diesel auffüllen, sind noch notwendig. Bei all diesen Tätigkeiten haben uns Vilma und Gilberto unterstützt und mit ihrem Auto herumgefahren.
Am Sonntag überraschen uns die beiden mit einem Ausflug zum Dorf Usiacuri, wo Julio Florez, ein bekannter kolumbianischer Poet lebte. Wir besuchen das Museum und bewundern die Handwerkskunst der Dorffrauen. Aus Palmblättern der Iracapalme flechten sie wunderschöne, bunte Körbe, Tischset, Schmuck und vieles mehr.

Nochmals ganz herzlichen Dank für alles!
Luciano aus Medellín nimmt die 730 km mit dem Auto auf sich und kommt am Dienstagabend bei uns an. Er will uns, trotz meiner Warnung, dass es keine easy Fahrt geben wird, bis nach Cartagena begleiten. Er freut sich sehr auf die neue Segelerfahrung. Toll, dass wir ihm dieses Erlebnis ermöglichen können.
Am Mittwoch 17.02.2016 ist es denn soweit. Die Meteo sagt vorübergehend etwas weniger Wind an und auch die Wellenhöhe kommt etwas herunter.
Morgens um 6.30 Uhr legen wir von der Marina ab. Fürs Segel setzten stellen wir unseren frisch reparierten Autopiloten ein. Doch welch ein Schock! Er macht keinen Wank! Nach kurzer Überlegung ist für uns klar, dass irgendetwas mit der Stromzufuhr nicht stimmt. Hanspeter öffnet die Abdeckung des Autopiloten und misst die Leitungen durch. Er bemerkt, dass eine Sicherung nicht richtig fest ist. Somit hat sich das Problem gelöst und wir sind mega froh, uns wieder auf unseren alten Necco verlassen zu können.

Wir segeln los. Da der Wind noch schwach ist unterstützt uns die eiserne Genua (Motor). Es frischt jedoch bald auf, doch auch die Höhe der Wellen nimmt zu. Als wir vor dem Flachwassergebiet Bajos Zamba sind schüttelt es uns kräftig durch. Genau in diesem Moment tönt ein bekanntes Geräusch von draussen Rrrrrrrrrrrrrrrr! Schnell Schwimmweste montiert, Alkohol um den Fisch human zu töten und Feumer bereitgestellt. Hanspeter zieht eine grosse, wunderschön schillernde Goldmakrele ins Boot. Sie wiegt 5 kg und ist 1 m lang. Oh, wir freuen uns schon aufs Nachtessen. Es wird Fischcarpaccio geben.

Die Wellen werden angenehmer und die SY KJAHORA, eine Schweizer Sharki kommt langsam näher. Wir können tolle Fotos von unserem Schwesterschiff machen und sie von uns.
Die SY KJALOHA verschwindet hinter dem Wellenkamm

SY WHISPER

Jürg und Catherine lernten wir in Puerto Velero kennen.  Spannende Gespräche über die Schiff und die San Blas Inseln ergeben sich, da wir die gleichen Segelschiffe und das gleiche Ziel haben. Die beiden kennen die San Blas Inseln schon gut und konnten uns viel Tipps weitergeben. Danke!

Schon bald kommt die Skyline von Cartagena in Sicht und kurze Zeit später ankern wir beide vor dem Segelclub Nautico.
Die SY KJALOHA segelt eine Woche vor uns los, doch werden wir sie hoffentlich in den San Blas wieder treffen.