Unser nächstes Ziel ist Guadalupe, ein koloniales Dorf mit ca. 1500 Einwohner und einem speziellen Naturphänomen in der Nähe. Ein Fluss fliesst über eine rote, glatte Felsplatte und darin sind runde Badebecken, natürliche Jacuzzi entstanden.
Hanspeter meistert mit dem kleinen Auto, die oftmals unbefestigte Bergstrasse zum Dorf Guadalupe, bestens. Wir hörten, dass wir vor dem Dorfeingang rechts abbiegen müssen, um zu den natürlichen Jacuzzi zu gelangen. Nachdem wir ein Bachbett überquert haben, kommen wir zu einem Lunchplatz am Bach.
Hier gibt es Jacuzzis, die sind aber recht klein? Wo finden wir die Grossen?
Eine Familie ist schon am Kochen und es riecht lecker. Freundlich und geduldig, geben uns die Einheimischen auf unsere vielen Fragen Antworten. Wir finden heraus, dass wir am Rio Gloria sind, auch schön, doch nicht unser Ziel! Wir bekommen die Wegbeschreibung und erfahren, dass wir bis zu den Jacuzzi nach einer 10 min. Autofahrt, noch 45 min. zu Fuss wandern müssen.
Wir bedanken uns und fahren ins Dorf auf der Suche nach einer Unterkunft. In einem hübschen Hostel laden wir unser Gepäck aus und machen uns auf den Weg zu den Balnearios las Gachas. Wir fragen uns durch und finden schliesslich den Ort von wo wir zu Fuss weiter gehen. Wir treffen keine Menschen um uns zu vergewissern, ob wir auch auf dem richtigen Weg sind.
Wir können es kaum erwarten und sind gespannt, ob sich dieser Abstecher von unserer Route auch wirklich gelohnt hat.
Whau, wir sind beeindruckt! Vor uns sehen wir eine riesige Felsplatte worüber das Flusswasser gemächlich fliest. Viele runde Becken, wie Gletschermühlen, verteilen sich darüber. Wir suchen uns je ein Jacuzzi aus. Wir testen verschiedene und tauchen ab ins klare, kühle Wasser. So unbeschreiblich schön kann die Natur sein.
Beim Eindunkeln kommen wir ins Dorf zurück und begeben uns auf Erkundungtour. Der typische „Parque“ mitten im Dorf, mit angrenzender Kirche, ist wunderschön. Alte, riesige Königspalmen geben dem Park ein majestätisches Aussehen. Hufgeklapper ertönt von den heimkehrenden Reitern.
Wir sitzen im Park, beobachten die Leute und suchen eine offenes Restaurant. In Kolumbien ist das manchmal schwierig. Etwas abseits von Touristenorten und Grossstädten essen die Leute am Abend zu Hause mit der Familie. Wir werden doch noch fündig. Es gibt eine gebratene Pouletbrust, Reis und Kochbanane.
Nach dem Essen hat sich der Dorfplatz geleert, es wird ruhig. Wir suchen noch eine kleine Bar auf und Hanspeter wird gleich zu einem Bier eingeladen. Ich trinke kein Bier, was die Kolumbianer nicht verstehen können 😉 Ein paar weitere Männer kommen hinzu und fragen uns verwundert, wie wir dazu kommen Guadalupe zu besuchen. Sie waren alle so erfreut und fanden: „Wir sind stolz, Besuch von so weit her zu haben, das gibt es bei uns ganz selten“
Wir werden zum Frühstück eingeladen und sogar zu einem Ausritt. Lehnen die Angebote jedoch dankend ab, wir wollen früh weiter und waren auch nicht ganz sicher, ob die Einladung nach so viel Bier nicht vergessen ginge.
30.12.2012 La Mesa
Wir fahren früh los bis nach La Mesa und übernachten im Hotel Mirador. Der Fernblick von da ist wirklich wunderschön.
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