Früh stehen wir auf, geniessen das Frühstück und machen uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Die Geschäfte und kleinen Verkaufsstände breiten ihre Auslagen aus,. Wir schlendern in Richtung Hafen.
Hier herrscht schon ein geschäftiges Treiben.

Zum ersten Mal sehen wir die typischen Amazonasflussschiffe. Auf dem Oberdeck werden die Hängematten zum Schlafen aufgehängt, auf dem Unterdeck und im Schiffsrumpf wird Fracht geladen. Auch wir wollen dieses Abenteuer erleben und werden sicher noch mit diesen Schiffen reisen.

Die meisten Dörfer und Städte am Amazonas werden per Schiff versorgt. Rund um den Hafen finden wir Engrosgeschäfte mit riesigen Reis-, Getreide- und Getränkevorräten. Alles findet man hier.

Wir besuchen den Fischmarkt und sind erstaunt wie sauber und gut organisiert er ist. Kein Fischgestank und die Flussfische sind aufgereiht, teilweise vorbereitet zum grillieren. Aus dem Pirarucu, ein Flussfisch der bis zu 2m gross wird, werden halbgetrocknet grosse Fischfiletrollen gebunden. Wie diese dann zubereitet werden müssen wir noch herausfinden.

Nach dem Gemüsemarkt streifen wir weiter durch die Stadt in Richtung Palâcio Rio Negro. Diese prächtige Villa wurde ca. 1900 vom deutschen Kautschuckbaron Waldemar Scholz erbaut und als Wohnsitz benutzt. Danach wurde die Villa als Sitz der Gouverneurs genutzt. Heute ist es ein Museum und eines der letzten gut erhaltenen Häuser aus der Kautschuckzeit.
Der hölzerne Treppenaufgang faszinierte uns sehr, eine wundervolle Architektur und handwerkliche Arbeit. Auch das antike Mobiliar der verschiedenen Bewohner ist sehenswert.

Nachdem wir etwas ¾ Stunden auf den richtigen Bus warten, gelangen wir ins ausserhalb gelegene Centro Cultural dos Povos do Amazonia. Wer sich für die Indiovölker interersiert sollte sich wirklich Zeit für dieses tolle Museum nehmen. Vor ca. 3 Jahren wurde dieses Zentrum errichtet. Ein riesiges Indiohaus wurde fachgerrecht aus Naturmaterialien errichtet und darin das Leben dieser Völker veranschaulicht. Im Museum bestaunen wir die originalen Ausstellungstücke, welche aus Naturmaterialien in kunstvoller Handwerksarbeit gefertigt wurden. Wir haben viel über die Tradition, das Leben und die Ritten der verschiedenen Stämme gelernt.

Bruno, ein englischsprechender Student, hat uns ca.  3 Stunden herumgeführt. Die Zeit verflog wie im Fluge, während dem wir diese wunderschönen Handarbeiten bestaunen oder interessante Hintergründe über das Leben und der Rituale der verschiedenen Indiostämme erfahren.



Bruno meint, es gäbe noch ein Film zu sehen, doch der Filmsaal sei gerade mit Studenten belegt. Er fragt uns, ob wir nicht noch 10 min. Zeit hätten, dann würde er diesen Film für uns auf eine DVD brennen. Natürlich haben wir Zeit und wir freuen uns schon darauf den Film zu sehen. Unser Netbook, welches wir auf unserer Reise dabei haben hat leider kein CD-Laufwerk.

Diese tolle, ausführliche Führung, wie auch der Eintritt ins Museum ist gratis. Auch wollte Bruno kein Trinkgeld für die DVD annehmen und bedankte sich selbst für das Kennenlernen und das gemeinsame Zusammensein. Das ist wirkliche Gastfreundschaft!

In diesen 1 ½ Tagen habe wir viel von Manaus kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass wir wahrscheinlich nochmals zurückkehren werden.

Am nächsten Morgen, d.h. nachts um 3.00 Uhr heisst es schon wieder aufstehen, packen und auf den Flughafen fahren. Dort treffen wir Luciane von Joao Pessoa. Gemeinsam geht unsere Reise weiter nach Itaituba.