Viel zu lange sind wir in Gibraltar geblieben. Trotzdem haben wir eine gute Zeit verbracht und unsere Windfahne (der dritte Mann oder Frau an Bord) ist montiert und einsatzbereit. Auch der Windgenerator ist funktionstüchtig am Besanmast montiert und an den Batterien angeschlossen.
Wir warten auf geeignete Verhältnisse, Wind-, Tide- und Wellenvorhersage sollen stimmen.
Am Freitag den 13.November !!! ist es soweit. Um 8.00 Uhr mit der Morgendämmerung lichten wir den Anker in La Linea und machen uns auf die Fahrt durch die Strasse.
Ein leichter Wind bläst gegen uns, dafür setzt der Strom mit uns. Wir fahren zwischen all den vielen Frachtschiffen, welche meist vor Anker liegen, durch und biegen in die Strasse von Gibraltar ein. Um 9.00 Uhr können wir die Segel setzten, der Wind ist noch etwas schwach und wir lassen den Motor mitlaufen. Schon bald nimmt der Wind zu und wir kommen ohne Moterenunterstützung zügig voran. 40 sm sind es bis Barbate. Mit achterlichen Winden bis 25 kn (im Wetterbericht waren nur 8 kn vorausgesagt) können wir vor dem Wind aufkreuzen. Lange Zeit ist der Strom mit bis zu 1.5 kn mit uns und so rauschen wir in den Atlantik hinein. Nach Tarifa sehen wir voraus brodelndes Wasser, die Wellen überschlagen sich kreuz und quer. Ja, nun kommen wir halt doch noch in den Gegenstrom, welcher unsere Fahrt bis zu 3 kn verlangsamt. Wir wussten das, haben aber unsere Abfahrtszeit trotzdem nicht verschoben, da wir nicht während der Nacht (da wäre der Strom günstig gewesen) durch die Strasse von Gibraltar segeln wollten.
Um ca. 17.30 Uhr legen wir in der Marina in Barbate an. Unsere erste Fahrt im Atlantik war ein tolles Erlebnis.
Barbate ist ein kleines lebhaftes spanisches Städtchen. Uns gefällt es hier sehr gut, da es grosse Naturreservate rundherum hat. Diese erkundigen wir auch sogleich am Sonntag und machen mit unseren Klappbikes eine grössere Tour Berg auf und ab durch einen wunderschönen Pinienwald und einsame Landwirtschaftsgebiete. Unser Ziel ist der Faro (Leuchtturm) von Trafalgar. 1805 fand an dieser Stelle die berühmte Schlacht zwischen den Franzosen, Spaniern und Engländer statt. Leider gab es sehr viele Tote und Verletzte zu verzeichnen, auch der bekannte englische Kapitän Nelson verlor hier sein Leben.
Am Abend kommen wir mit schmerzendem Hinterteil, jedoch mit vielen fantastischen Natureindrücken, nach etwa 30 km, wieder bei unserer Whisper an. Endlich konnten wir wieder einmal die Natur von ihrer schönsten Seite erleben!
In den nächsten Tagen möchten wir noch das nahe gelegene Flussdelta, welches als Vogelparadies gilt, ausundschaften und wollen auch noch einen Ausflug mit dem Bus nach Cadiz unternehmen.
Danach warten wir auf gutes Wetter um in einem Nachttörn die 150 sm nach Rabatt, Marokko zu segeln.
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